Berichten, Beobachten, Bezeugen
Ein irakischer Wissenschaftler hat mit seinem Blog Mosul Eye über die Gewalttaten des Islamischen Staates sein Leben in Gefahr gebracht. Als sein Foto gemacht wurde, war noch die Angst in seinen Augen zu sehen. Zwischen Frankreich und den USA pendelnd leistet er heute seinen Beitrag zum Wiederaufbau seiner Stadt, aber auch
zur Rekonstruktion ihrer Geschichte und ihrer Diversität, die die Terrorist*innen zerstört haben. Er und die anderen abgelichteten Forschenden bekunden zahlreich ihren Willen, Zeugnis über das abzulegen, was sie in ihren Ländern gesehen und erlebt haben.
Ihre Beteiligung an diesem Projekt gleicht einem Akt des Widerstands und der Solidarität mit ihren im Heimatland verbliebenen Kolleg*innen. Doch ihre Angst bleibt auch hier bestehen – weshalb sich einige Forschende für die Anonymität entschieden haben.
Diese Ambivalenz ist in der Geste eines der Forschenden erkennbar, der sein Gesicht mit einer geballten Faust schützt, gleichermaßen aus Furcht, aber auch um seinen Willen zu bekunden, gegen jede Form von Unterdrückung zu kämpfen.
Französische Akademiker führen ihrerseits Solidaritätsmissionen in der Türkei durch, indem sie an den Prozessen der Akademiker für den Frieden teilnehmen, wie zum Beispiel der auf Menschenrechte spezialisierte Jurist. Als Exilanten und Gastgeber mobilisieren sie sich, zusammen mit Künstlern und anderen Bürgern, um auf das Schicksal ihrer Kollegen aufmerksam zu machen, die nicht ausreisen konnten oder inhaftiert sind, oder auf das Schicksal der « wissenschaftlichen Gefangenen » in der Welt, insbesondere im Iran. Durch ihre Zeugenaussagen bleiben sie an ihrer Seite.
Diese Ausstellung ist Teil der Kette des Engagements, die sich nach und nach um sie herum gebildet hat.