STANDING FOR FREEDOM – Porträts von Wissenschaftler*innen im Exil
STANDING FOR FREEDOM – Porträts von Wissenschaftler*innen im Exil
Die Einschränkung der akademischen Freiheit ist ein frühes Warnzeichen für gefährdete Demokratien. Akademiker*innen werden bedroht, zensiert, schikaniert, entlassen, inhaftiert, gefoltert oder hingerichtet, weil sie geforscht oder ihre Meinung geäußert haben. Sie werden ins Exil gezwungen um frei zu sein, aber auch, um weiterhin einen Beitrag zur Wissenschaft leisten zu können. Wenn sie Zuflucht suchen wollen, müssen sie von Kolleg*innen eingeladen werden. Anknüpfend an eine Tradition, die über die Jahrhunderte hinweg Leben gerettet und den Fortschritt der Wissenschaft gefördert hat, arbeitet das nationale Programm für dringende Hilfe und Aufnahme von Wissenschaftler*innen im Exil (PAUSE) seit 2017 mit Universitäten zusammen, um die Aufnahme von gefährdeten Forschenden in Frankreich zu organisieren. Fünfzig Porträts von Wissenschaftler*innen im Exil aus der ganzen Welt und ihren Gastgeber*innen wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren erstellt. Dieses Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Pascale Laborier, einer Wissenschaftlerin, und Pierre-Jérôme Adjedj. Es entstand aus ihrem Dialog über die Darstellung des wissenschaftlichen Exils, in den auch die fotografierten Personen einbezogen wurden. Sie luden die Fotografierten ein, vier Arten von symbolischen Objekten zum Fotoshooting mitzubringen: Bilder aus ihrem Herkunftsland und ihrem Gastland sowie persönliche Objekte oder Objekte, die mit ihrem Forschungsgebiet in Verbindung stehen. Durch den Einsatz von Transparenz verschmelzen ihre Gesichter mit den symbolischen Fragmenten und zeichnen ihre Lebensgeschichte nach. Manchmal verschwinden sie ganz, um die Anonymität der gefährdeten Wissenschaftler*innen zu schützen.